Wir stellen vor: Die Art Collection Telekom

Die meisten Menschen verbinden vieles mit der Telekom – Telefonanbieter, Internetserviceprovider, Fernsehen über DSL – das alles ist die Telekom und wohl auch jedem bekannt. Aber ich wette, dass nur ein ganz kleiner Bruchteil von euch weiß, dass die Telekom mit der „Art Collection“ auch in der Kunstszene ein Zuhause hat.

Die Art Collection der Telekom in Bonn umfasst rund 200 Werke von 67 Künstlern. Der Schwerpunkt hierbei liegt auf größtenteils junger Kunst und Positionen weniger bekannter Künstler zu entdecken und zu präsentieren. Die Werke, die ihren Weg in die Art Collection finden, sollen Geschichten erzählen oder aber aktuelle Themen aufgreifen.

Die wenigsten wissen, dass die Telekom schon in den Neunziger und Zweitausendnuller Jahren Kunstwerke entstanden hatte. Damals dienten diese Werke allerdings der Ausstattung der Büroräume und wurden ohne stringente Konzeption im Unternehmen erworben. Im Jahr 2010 plante man dann jedoch einen Neuanfang und einige freiwillige Kunstinteressierte im Unternehmen haben ein Kunstkuratorium ins Leben gerufen, welches zusätzlich von zwei professionellen Externen Kuratoren beraten wird – denn der Vorstand ist – glücklicherweise – der absolut richtigen Meinung, dass ein Kommunikationsunternehmen gesellschaftlich relevante Dinge in die eigene Kommunikationswelt integrieren sollte. Das war der neue Startschuss für die Art Collection der Telekom, die mittlerweie für eine hohe Akzeptanz sowohl in Fachkreisen als auch in der kunstinteressierten Öffentlichkeit sorgt.

„Women’s House (Sunglasses)“ von Santa Ivekovic. Auf großformatige Werbeposter für Sonnenbrillen zeigen Gewaltopfer aus Frauenhäusern Gesicht und ihre schockierende Geschichte.

Der Fokus der Sammlung der Art Collection Telekom liegt auf der Förderung von jungen Künstlerinnen und Künstlern, im Kulturraum Ost- und Südosteuropa, da die Telekom nach dem Fall des Eisernen Vorhangs ihren geschäftlichen Schwerpunkt hat. Und tatsächlich gibt es bisher nur wenige Sammlungen mit dieser inhaltlichen Ausrichtung und nur sehr wenig Unterstützung für die zeitgenössische Kunst in diesen Ländern. So schafft es die Telekom, ihre Sammlung von anderen zu differenzieren und damit eine eigenständige Relevanz zu schaffen.

Headache © Aneta Grzeszykowska

Die neue hängende Installation im Foyer der Zentrale „ONCE INFORMATION HAS PASSED INTO PROTEIN“ (siehe Artikelbild) der polnischen Künstlerin Iza Tarasewicz (siehe Artikelbild), zieht einen wunderbaren interpretatorischen Bogen zum Selbstverständnis der Telekom und sützt die bekannte Aussage „erleben was verbindet“.

 

Die hexagonale Gitterstruktur mit einer kaum wahrnehmbaren Bewegung soll auf aktuelle Forschungen zur Speicherung und Übertragung von digitaler Information in Proteinen verweisen. Der mehrdimensionale Rahmen ändert sich permanent, abhängig von der jeweiligen Sichtweise. (Telekom-Markenchef und Kuratoriumsvorsitzender Hans-Christian Schwingen über die Bedeutung der Installation von Tarasewicz)

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